Diego Maradona ist nicht eben dafür bekannt, eine ruhige Kugel zu schieben. Daher verblüfft es auch nicht weiter, dass der ehemalige Trainer der argentinischen Nationalmannschaft das unrühmliche Ende seiner Karriere nicht wortlos angeht. Still halten konnte Diego Maradona nicht länger als ungefähr 24 Stunden.
Als Diego Maradona vor der Presse seine Erklärung abliest – immer wieder unterbrochen von Gesten der Pein -, lässt er keinen Zeifel daran aufkommen, dass er als Trainer der richtige für die argentinische Nationalmannschaft war. Nur haben eben andere den Fehler gemacht, das nicht so gesehen zu haben. Um Namen ist Diego Maradona nicht verlegen: Die wahren Schuldigen am frühen Ausscheiden Argentiniens bei der WM 2010 in Südafrika sind Verbandspräsident Julio Grondona sowie sein Co-Trainer Carlos Bilardo.
Der eine habe ihn belogen, der andere ihn betrogen. Denn der Verbandspräsident hätte Diego Maradona gleich nach der Niederlage gegen Deutschland zugesichtert, Trainer der Argentinier zu bleiben. Dafür gebe es Zeugen. Angeblich habe Grondona später jedoch von ihm verlangt, eine hohe Zahl seiner Mitarbeiter zu entlassen. Und das habe Diego Maradona nicht mitmachen können. Co-Trainer Bilardo hatte Diego Maradona schließlich als eine Art Strippenzieher bezeichnet, der hinter den Kulissen an seinem Rauswurf gearbeitet hätte.
Ein Diego Maradona dankt nicht wortlos ab. Die Show ist er seiner Person schuldig gewesen.
